Es ist dunkel und der Morgen reift noch unter
der schwarzen Schale. Die Sonne liegt noch unter dem Horizont. Im
Zimmer ein bläuliches Licht. Niemand nur sie. Im Bett.Da sind
Iris, No, Rolf und Tom. Sie ist allein. Alle sind da. Streit liegt
in der Luft. Es ist schon fast ein Ritual. Alle sind eins und niemand
ist sich einig. Jeder will sein Recht. Keiner gibt nach. Am Ende
flieht jeder in seine Ecke, schweigt und grollt. Veränderungen
gibt es kaum. Sie schleichen dahin und keiner bringt den Mut auf,
sie in Gang zu bringen. Es ist wie eine Lähmung. Die Augen
sind weit aufgerissen, jede Bewegung durch bleierne Schwere an den
Boden gedrückt. Jeder Laut ist hörbar. Der Raum ist lautlos.
Ein entferntes Rauschen der Stadt. Es riecht nach verbrauchter Nachtluft.
Warten bis es hell wird. Alles alltäglich ...
Eine Frau im Schlaf. Der Streit im vollen
Gange. Gereiztheit in der Ruhe. Jeder bereit loszuschlagen oder
wegzurennen. Kampf um Raum und Zeit, um Erinnerung und Erinnern.
Was für andere so selbstverständlich, ist für alle
hier unmöglich. Ruhe mit sich selbst Lichtjahre entfernt. Stattdessen
ein haltloser Kampf um jeden Millimeter Freiraum. Und es gibt ihn
nicht. Weglaufen ist Illusion, aber es tut gut, zu träumen,
es wäre alles anders. Nur für einen Moment. Sehnsüchtig
warten bis er da ist. Genießen wie Wasser in der Wüste
in riesigem Schluck in die trockene Kehle gießen. Und schon
ist der Moment ... weg.Dann schlüpft der Morgen und die Sieger
der Nacht laufen, reißen sich los, schlagen Haken und am Ende
begrüßen die Igel den
Hasen
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