©stefan Maskiewicz

 

Es ist dunkel und der Morgen reift noch unter der schwarzen Schale. Die Sonne liegt noch unter dem Horizont. Im Zimmer ein bläuliches Licht. Niemand nur sie. Im Bett.Da sind Iris, No, Rolf und Tom. Sie ist allein. Alle sind da. Streit liegt in der Luft. Es ist schon fast ein Ritual. Alle sind eins und niemand ist sich einig. Jeder will sein Recht. Keiner gibt nach. Am Ende flieht jeder in seine Ecke, schweigt und grollt. Veränderungen gibt es kaum. Sie schleichen dahin und keiner bringt den Mut auf, sie in Gang zu bringen. Es ist wie eine Lähmung. Die Augen sind weit aufgerissen, jede Bewegung durch bleierne Schwere an den Boden gedrückt. Jeder Laut ist hörbar. Der Raum ist lautlos. Ein entferntes Rauschen der Stadt. Es riecht nach verbrauchter Nachtluft. Warten bis es hell wird. Alles alltäglich ...

Eine Frau im Schlaf. Der Streit im vollen Gange. Gereiztheit in der Ruhe. Jeder bereit loszuschlagen oder wegzurennen. Kampf um Raum und Zeit, um Erinnerung und Erinnern. Was für andere so selbstverständlich, ist für alle hier unmöglich. Ruhe mit sich selbst Lichtjahre entfernt. Stattdessen ein haltloser Kampf um jeden Millimeter Freiraum. Und es gibt ihn nicht. Weglaufen ist Illusion, aber es tut gut, zu träumen, es wäre alles anders. Nur für einen Moment. Sehnsüchtig warten bis er da ist. Genießen wie Wasser in der Wüste in riesigem Schluck in die trockene Kehle gießen. Und schon ist der Moment ... weg.Dann schlüpft der Morgen und die Sieger der Nacht laufen, reißen sich los, schlagen Haken und am Ende begrüßen die Igel den Hasen